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Kulturprotestantismus und Judentum in der Weimarer Republik - Cover

Kulturprotestantismus und Judentum in der Weimarer Republik

Kleine Schriften zur Aufklärung 4

Erschienen am 01.06.1993
12,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783892440314
Sprache: Deutsch
Umfang: 48 S.
Format (T/L/B): 0.4 x 24 x 15.8 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

Das Erbe des Kulturprotestantismus ist von vielen Vorurteilen belastet. Im theologischen und geistesgeschichtlichen Paradigmenwechsel der Jahre nach dem Ersten Weltkrieg erlebten führende Kulturprotestanten wie Ernst Troeltsch und Adolf von Harnack polemische Ausgrenzungen, die sich nicht nur auf ihre religiöse Ideenwelt, sondern auch auf ihre liberalen politischen Positionen bezogen. Mit dem Geltungsverlust des Kulturprotestantismus in der theologischen und politischen Kultur der Weimarer Republik verlor das Judentum in Deutschland Fürsprecher sowohl in der Gesellschaft wie in der Kirche. Der Leipziger Kirchenhistoriker Kurt Nowak kommt zu dem Urteil, keine andere Gruppierung in der protestantischen Landschaft der Zwanziger Jahre hätte den legitimen Platz der jüdischen Bürger in der Gesellschaft eindeutiger und energischer verteidigt als jene verfassungstreuen Kulturprotestanten, die in der 'Judenfrage' einen am ungeeigneten Objekt geführten Stellvertreterkrieg um die Moderne sahen. Zur Reihe: Mit den 'Kleinen Schriften zur Aufklärung' legt die Lessing-Akademie im Sinne ihrer Aufgabenstellung einzelne zeitgenössische Texte und kleinere Abhandlungen zur Erforschung von Leben, Werk und Zeit Gotthold Ephraim Lessings und der Aufklärung in allen ihren Erscheinungsformen, ihrer Wirkung und Bedeutung bis in die Gegenwart vor. Die Schriften wenden sich nicht allein an wissenschaftliche Interessenten, sondern auch an einen breiteren Leserkreis und sollen dazu beitragen, die geschichtliche Entwicklung und den normativen Gehalt der Aufklärung als intellektuelle, politisch-moralische, prinzipiell auch soziale Reformbewegung besser zu verstehen und zutreffend zu würdigen. Das erscheint um so notwendiger, als die Aufklärung, die am Anfang der 'modernen Welt' steht, bis heute kritisch auf ihre Legitimität und ihre Auswirkungen befragt wird. Die Reihe steht für unterschiedliche Themen und Weisen der Darbietung offen und wird in lockerer Folge fortgesetzt.