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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608936230
Sprache: Deutsch
Umfang: 287 S.
Format (T/L/B): 3 x 21 x 13.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Du weißt nicht, ob es sie gibt. Du weißt nicht, ob sie dich beobachten. Du glaubst, sie zu hören, hältst nach ihnen Ausschau. Damit sie sich wieder zeigen. Val erwacht in einer geschlossenen Anstalt. Nichts ist mehr wie zuvor. Sie hat Dinge gesehen, die sie nicht hätte sehen dürfen. Eine Welt, verborgen in unserer. Die Welt der Schnellen. Val stellt Nachforschungen an, denn sie glaubt, den Schnellen auf die Spur zu kommen. Bis mit Blut auf ihrem Spiegel steht: "Wo bist du gewesen?!" Wer sind die Schnellen, die Val, Marek und Theo mit brutalen Morden und klaren Zeichen daran hindern wollen, die Tür zu ihrer Welt zu öffnen? Warum müssen alle dafür bezahlen, die hinter das Geheimnis der Schnellen kommen wollen? Die drei machen sich auf die Suche nach ihnen. Ihre Verfolgung führt sie aber auch immer mehr zu sich selbst, zu gegenseitigen Verdächtigungen und dem Verlust von Vertrauen. Abwechselnd erzählen die drei ihre Geschichte. Eine Geschichte, die auch mit unserer Suche nach Nähe und Liebe zu tun hat. - Und mit der Bedrohung, denen diese ausgesetzt ist. Ein rasanter Thriller, der meisterhaft die Verletzlichkeit und Zärtlichkeit einer gefährdeten Frauenpsyche auslotet - böse und erschreckend menschlich.

Autorenportrait

Zoran Drvenkar wurde 1967 in Krizevci (heutiges Kroatien) geboren und zog als Dreijähriger mit seinen Eltern nach Berlin, wo er auch heute lebt. Seit 1989 arbeitet er als freier Schriftsteller. Für seine Romane, Gedichte, Theaterstücke und Kurzgeschichten wurde Zoran Drvenkar mit zahlreichen Literaturstipendien und Preisen ausgezeichnet: Unter anderem erhielt er 1998 für seinen ersten Roman den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis und 2001 den Würth-Literaturpreis. 2003 wurde ihm der Hansjörg-Martin-Kinder- und Jugendkrimipreis verliehen. 2003 debütierte er bei Klett-Cotta als bemerkenswerter Romancier auch für Erwachsene mit »Du bist zu schnell«.

Leseprobe

Val liegt auf dem Rücksitz. Es ist zwei Uhr morgens, und die Landschaft um uns herum schimmert in einem silbernen Licht. Wenn ich mich vorbeuge, sehe ich den Mond als angeschlagenen Kreis über den Strommasten hängen. Früher wunderte ich mich, daß er immer mitwanderte. Ich war zehn Jahre alt, saß auf dem Rücksitz und fühlte mich beobachtet. Da war dieses weiße Auge am Nachthimmel, mal zu einem Schlitz zusammengekniffen, mal wissend weit offen. An diesem Gefühl hat sich nichts verändert, nur wundere ich mich nicht mehr. Val schläft, während ich mühsam versuche, wach zu bleiben. Die Lichter der entgegenkommenden Wagen blenden mich, seitdem ich von der Landstraße auf die Autobahn abgebogen bin. Manchmal hebe ich eine Hand und halte sie mir über die Augen, als würde ich in die Sonne schauen. Ich wechsle die Musik. Der Mond verkriecht sich in den Rückspiegel und wird zu einem leuchtendem Punkt. Seit einer Stunde ist kein Wagen mehr hinter mir aufgetaucht. Diese Autobahn könnte zum Ende der Welt führen, und ich würde mich nicht beschweren. Ich kurble das Fenster ein Stück herunter und werfe einen Blick in den Rückspiegel, um zu sehen, ob der Windzug Val stört. Sie trägt einen überweiten Pullover. Ich fand in der Eile nichts anderes. Es ist unangenehm, einen Körper zu bewegen, der nicht reagiert. Als könnte man alles mit ihm machen. Keine Schmerzen mehr. Es sind noch knapp zwei Stunden bis Berlin. Ich hoffe, daß Val bis dahin nicht wach wird. Ich will nicht mit ihr reden, und ich will ihr auch nicht in die Augen sehen. Kaum habe ich das gedacht, spüre ich ihren Blick in meinem Nacken. Ruhig bleiben. Ohne mich umzudrehen, setze ich bei der nächsten Raststätte den Blinker und halte weit hinten bei der Ausfahrt, wo kein anderer Wagen parkt. Val hat sich in eine Ecke des Rücksitzes gedrückt und die Beine angezogen. Ihr Blick ist panisch. In letzter Zeit braucht sie immer eine Weile, bevor sie mich erkennt. Das erste Mal bekam ich Herzrasen, als sie mich in der Nacht wachschüttelte. Sie war über mir wie eine Furie und schrie: ?Was hast du hier verloren? Was tust du in meinem Bett, du Penner? Los, verschwinde!? Ich bin´s, sage ich, Marek. Val kneift die Augen zusammen. Sie will sich erinnern, sie versucht es und beginnt zu weinen.

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