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Der König in der Kiste

cbj
Erschienen am 06.04.2010
5,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570219478
Sprache: Deutsch
Umfang: 155 S., 18 s/w Illustr., mit s/w Illustrationen
Format (T/L/B): 1.5 x 18.3 x 12.5 cm
Lesealter: 8-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Ein modernes Märchen von Paul Maar Hyazinth und Alabaster herrschen über das kleine Königreich Hyabasterland. Das Volk hat die beiden Könige sehr gern und alle sind fröhlich und zufrieden ? bis auf einen. Nur einer im Land ist immer böse und grantig und bildet sich ein, klüger als die beiden Könige zu sein: Oberhofminister Krätzeklein. Um Zucht und Ordnung in das Land zu bringen, sucht Krätzeklein Hilfe bei einer bösen Hexe ?

Autorenportrait

Paul Maar wurde 1937 in Schweinfurt geboren und lebt heute in Bamberg. Er studierte Kunst und grafische Gestaltung und war erst Bühnenbildner, Fotograf und Kunstlehrer, bevor er anfing, Kinderbücher zu schreiben. Paul Maar ist Autor von über 40 Büchern, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Er hat die meisten seiner Bücher selbst illustriert und schreibt auch Theaterstücke, Kindermusicals und Drehbücher für Filme.

Leseprobe

Heute gibt es nicht mehr viele K?nige. Und was Hexen anbelangt, so scheinen die ganz ausgestorben zu sein. Jedenfalls liest man in der Zeitung kaum noch etwas ?ber sie. Fr?her war das ganz anders. Da hatte jedes L?chen seinen K?nig, selbst wenn es kaum gr??r war als ein Tischtuch. Und Hexen gab es wie Sand am Meer, wenn man den alten Geschichten glauben kann. Zu der Zeit, als es noch so viele Hexen und K?nige gab, regierten einmal zwei Br?der gemeinsam ein Land. Der eine hie?K?nig Hyazinth, der andere K?nig Alabaster, und das Land, in dem sie lebten, nannte sich Hyabasterland. Es war zwar ein bisschen gr??r als eine Tischdecke, aber dass es ein gro?s Land gewesen w?, kann man mit dem besten Willen nicht behaupten. Es lag abseits in einem Gebirgstal, und wenn man dorthin gelangen wollte, musste man erst ?ber viele Berge steigen. Kein Wunder, dass es kaum bekannt war und auf den wenigsten alten Landkarten eingezeichnet ist. Zu dem Land geh?rte eine einzige Stadt, die Hauptstadt Alazinth. Dann gab es noch sechs D?rfer mit vielen Wiesen und ?kern, einen sehr gro?n dichten Wald und schlie?ich das K?nigsschloss, das in der N? der Hauptstadt auf einem Berg stand. St?e, D?rfer und Schl?sser gab es in anderen K?nigreichen auch, das war alles nichts Besonderes. Aber etwas war anders als in den L?ern ringsum: die Bewohner von Hyabasterland. Zwar traf man auch hier dicke und magere, alte und junge, gro? und kleine Menschen. Aber fast niemals begegnete man missvergn?gten oder schlecht gelaunten Leuten. Alle schienen zufrieden zu sein. Oft wurde mitten am Tag Musik gemacht, man lachte viel und sang gern und laut. Jeder Reisende, der sich zuf?ig in dieses abgelegene Land verirrte, wollte am liebsten gleich dort wohnen bleiben, weil er noch nie so viele lustige und zufriedene Leute beieinander gesehen hatte wie in Hyabasterland. Und wenn er erstaunt fragte: "Wie kommt es, dass hier alle so gute Laune haben?", bekam er meist die gleiche Antwort: "Weil Alabaster und Hyazinth hier K?nige sind!" Und so war es auch! Denn vorher hatte der alte K?nig Malachit das Land regiert, und alle Leute waren genauso m?rrisch gewesen wie in den Nachbarl?ern. Malachit hatte es gemacht wie viele K?nige damals auch: Erst mussten alle M?er beim Bau des K?nigsschlosses helfen und um das Schloss herum einen prachtvollen Park anlegen. Dann schickte er die eine H?te der M?er nach Hause und machte die andere zu Soldaten. Sie bekamen eine rote Uniform mit goldenen Kn?pfen, hohe M?tzen, einen S?l und lernten marschieren. Weil das Land so klein und abgelegen war, wurde es nie von einem Feind angegriffen. Damit sich die Soldaten deshalb nicht langweilten, mussten sie am Vormittag ?ben, wie man sich rechts- oder linksherum dreht, wie man die M?tze auf- und absetzt und wie man sich im Takt die Nase putzt. Am Nachmittag marschierten sie dann um das Schloss herum, w?end der K?nig und der Oberhofminister vom Fenster aus zusahen. Viele Soldaten brauchen viel zu essen. Deshalb hatte jeder Handwerker, der nicht Soldat geworden war, die H?te seines Lohns an den K?nig abzuliefern. Und jeder Bauer musste die H?te seiner Ernte abgeben. Kein Wunder, dass die Menschen im Land nicht besonders froh und gl?cklich waren! Als der alte Malachit gestorben war, zerbrachen sich die Leute auf der Stra? den Kopf dar?ber, wer von den beiden Erben jetzt wohl der neue K?nig w?rde, Hyazinth oder Alabaster. "Bestimmt wird Hyazinth der K?nig, er ist der ?ere von beiden", sagten die einen und machten ein sachkundiges Gesicht. "Bestimmt wird Alabaster der K?nig! Er ist zwar j?nger, aber er ist st?er und gr??r als sein Bruder", sagten die anderen und machten ein genauso sachkundiges Gesicht. Und einige Schwarzseher wiegten nachdenklich den Kopf hin und her, bevor sie dann fl?sterten: "Bestimmt wird ein schrecklicher Streit um den K?nigsthron beginnen. Die eine H?te der Soldaten muss f?r Hyazinth, die andere f?r Alabaster k?fen, und es wird ein gro?s Blutvergie?n geben!" Wie erstaunt war