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Digitale Paradiese

Von der schrecklichen Schönheit der Computerspiele

Erschienen am 06.03.2008
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783462039559
Sprache: Deutsch
Umfang: 191 S.
Format (T/L/B): 1.3 x 19.2 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

*Nie zuvor ist über Computerspiele so klug und unterhaltsam geschrieben worden: Eine Entdeckungsreise in die seltsame Welt der elektronischen Spiele *Computerspiele waren über Jahrzehnte der Inbegriff purer Zeitverschwendung: Wer sich in digitalen Labyrinthen und Katakomben herumtrieb, verabscheute Frischluft, hatte keine Freunde und verdarb sich mit Monsterjagd und Punktesammeln das Gehirn. Inzwischen ist das anders.In den Rechnern, die lange nur als Wunschmaschinen für lichtscheue Jungs galten, sind blühende Landschaften und ganze Kontinente herangereift. Die wirkliche Erde erscheint dagegen heute fast so verbraucht wie ein altes Telespiel, das ein paarmal zu oft durchgespielt wurde. Wenn irgendwo noch Neuland zu besiedeln und unberührte Erde zu betreten ist, dann im Zauberreich hinter dem Monitor. Hier finden alle durch die Geschichte spukenden Utopien und Menschheitsträume eine neue Heimat. Aber auch die elektronischen Eldorados verwandeln sich, wie das Beispiel Second Life zeigt, in Rekordgeschwindigkeit in zertrampeltes Ödland. Es ist also längst nicht alles neu in der schönen neuen Spielewelt.Dieses Buch ist das Protokoll einer Entdeckungsfahrt: Andreas Rosenfelder erkundet die aufstrebende Kulturindustrie der Computerspiele, die im Begriff ist, Hollywood in den Schatten zu stellen. Er beschreibt, wie aus pixeligen Miniaturwelten grenzenlose Universen und aus Programmierern Weltschöpfer wurden - und wie die Spiele als neues Gesamtkunstwerk sämtliche Stoffe der abendländischen Kulturgeschichte in sich aufsaugen. Unterhaltsam und klug erzählt er von der verführenden Schönheit der künstlichen Paradiese, erklärt aber auch, warum diese oft viel mehr mit dem preußischen Beamtenstaat zu tun haben als mit den Opiumhöhlen des neunzehnten Jahrhunderts. Und nicht zuletzt besucht Rosenfelder die über den Globus verstreuten Schauplätze der Spielekultur: Entwicklerstudios in der Ukraine, E-Sport-Olympiaden auf italienischen Formel-1-Strecken und Gamer-Expeditionen an die historischen Strände der Normandie.

Autorenportrait

Andreas Rosenfelder, geboren 1975, hat Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaften in Köln studiert, war fünf Jahre lang Mitarbeiter der FAZ und arbeitet seit Februar 2007 als Kulturredakteur bei _Vanity Fair. B_esonders gerne beschäftigt er sich mit Parallelwelten jeder Natur.